Architektur in Wien zu fotografieren ist sehr einfach:
Von ganz alt bis super-modern gibt es nach 650 Jahren Habsburgerherrschaft (inkl. zwei türkischer Invasionsversuche) und der Neuzeit als Republik heute das volle Programm an Bauwerken zu besichtigen. Eine politisch-rote Aufbauarchitektur der Arbeiterbewegung und Jugendstil bis zum abwinken aus den 1920igern Jahren. Gefolgt von strenger Neoklassik aus der „Besetzungszeit“ und urbaner Wiederaufbau, der bis heute konstant anhält.
Architektur in Wien zu fotografieren ist sehr schwer:
Spätestens am Ende des dritten Besuchstages findet eine so hohe Sättigung der Gebäudewahrnehmung statt (Kaufleute kennen den berühmten abnehmenden Grenznutzen), dass der Wunsch, Architektur zu fotografieren in zwei Bedürfnisse umschlägt: a) bauliche oder urbane Besonder-/Absonderheiten zu finden und b) anstelle der Fotonachbetrachtung zum Heurigen zu gehen. Mit durchaus ansehnlichen Resultaten. Sowohl als auch!
Abseits von Stephansplatz, Museumsinsel, Schönbrunn, Zentralfriedhof oder Prater gibt es Örtlichkeiten - in Wien Bezirke genannt -, die mehr als ein Bild wert sind und von den touristischen Normalbesuchern eher nicht begangen werden.
Hier zeige ich einen (sehr) kleinen Ausschnitt aus einer Woche Workshop, der nicht die typischen Wien- und Architekturerwartungen erfüllen soll - in bunt (Sony RX100III) und in schwarz-weiss (Leica Q2 Monochrom). Und ja: Mit stürzenden Linien!