Fotogruppe Objektiv

Bildgestaltung

Die „goldenen“ Regeln der Bildgestaltung

Eine ganz persönliche und kritische Sichtsweise zur Bildgestaltung von unserem Mitglied Wolfgang Siedler. Gut möglich, das Sie sich nicht sogleich mit seiner Meinung anfreunden können, aber man muss ihm Recht geben - Bildinhalt / Bildaussage vergessen viele, die nur nach grafischen Regeln fotografieren. Kein Wunder, wenn diese Aufnahmen dann wenig Interesse finden. Das es auch anders geht und Aufnahmen mit einer Botschaft ohne die "goldenen Regeln" funktionieren beweisen die genannten Fotografen.

 

Die „goldenen“ Regeln der Bildgestaltung

Eine kleine Kolumne

 


Das Internet quillt geradezu über voller Regeln für FotografInnen. Von den „5-Hauptregeln“ über die „7 wichtigsten Regeln zum Fotografieren“, nicht zu vergessen die „8 wesentlichen Merkmale der schwarz-weiss Fotografie“ bis zu den „10 goldenen Fotografieregeln“ ist praktisch alles vorhanden. Und dazu kommen noch die tausenden von YouTube-Tutorials von Fachmenschen aller Art und Couleur. Alles in’s Blaue geschossen, ohne Auftrag, ohne Anfrage, ohne erkennbare Zielgruppe oder -setzung.
Dazu kann jede/r hunderte von Euro in Fachliteratur mit den besten Fotografieanweisungen ever vergraben oder Kurse bis zum Abwinken besuchen. Mit und ohne Qualitätssiegel. Danach kann nichts mehr schiefgehen. Die Bilder sind alle in der Spiegelachse, symmetrisch, schräg-/quer-/längs- oder sonstwie verlaufend und in der Farbkomposition nach Farbenlehre austariert. Die Schärfe passt immer - dank Stacking.


Und was nicht passt, wird mit Lightroom, Fotoshop oder Darktable passend gemacht.

 

Schließlich liegen die Bilder auf dem Tisch. Was sehe ich?
Viel Mainstream, ganz viel Material nach Illustrationsvorlagen der Fotopresse, zunehmend sozusagen „Musterbau“ nach Instagram und TikTok, Nachahmerbilder aus Wettbewerbsgallerien und - meine Lieblingskreation -
„Katalogbilder“ (Reisen, Autos, Events, Mode, etc.).


Vieles - nicht Alles - ist am Ende beliebig, austauschbar, ohne wirkliche Botschaft und leider auch ohne persönliche „Anmache“. Das ist sehr sehr schade!

 

Also:

  1. Weg mit den Regeln.
  2. Ich beherrsche meine Kamera und nicht sie mich.
  3. Ich traue meinem Instinkt für das richtig gute Bild.
  4. Vorbilder suchen.

 

Ich hätte da eine kleine Startliste:

 

Sechs grundverschiedene FotografInnen mit völlig anderen Techniken und sehr unterschiedlichen Themen und Motiven. Außer Brigitte Krämer und Günter Derleth alles „Nebenberufler“.

Die Gemeinsamkeit: Die haben Preise ohne Ende gewonnen!

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