Fotogruppe Objektiv

Bildgestaltung

Makrofotografie - nah dran sein

Wann ist eine Makroaufnahme eine Makroaufnahme und wann noch eine Nahaufnahme? 

 Bild 1

 

Ist dieses Bild eine Nahaufnahme?

Das kommt ganz darauf an. Eine Makrofotografie definiert sich nach der DIN-Norm 19 040 (die von der DIN in den 80-igern zurückgezogen wurde) als alles, was im Maßstab zwischen 1:10 und 10:1 aufgenommen wird. Das ist ein sehr breites Aufnahmeband und hilft in einer praktischen Betrachtung nicht weiter. Eine Makroaufnahme soll eine sehr detailreiche Abbildung sein. D. h., kleinste Details eines abgebildeten Objekts sind so gut zu erkennen, wie sie mit dem bloßen Auge eben nicht zu sehen wären. Bezogen auf den Abbildungsmaßstab heißt das, dass Abbildungsmaßstäbe von 1:1 oder ähnlich echte „Makros" sind.

Haben wir hier schon ein Makro?

Bild 2

Für die Technik-Freaks: 

Selbstverständlich gibt es zur optimalen Nahaufnahme wieder einmal Regeln, Ausrüstungsempfehlungen und mindestens ganz viele Motivvorschläge. 

 

Ein technisches Makro :-))

 Bild 3

Die Brennweiten sollen zwischen 35 und 300 mm liegen - das ist sehr hilfreich denn zwischen beginnendem Weitwinkel und großem Tele geht alles. Die Blende sollte zwischen 2,8 und 8 (wieso nicht 11?) liegen und alles natürlich im M-Programm mit Stativ und Fernauslösung. Damit wäre Spontanität bei Nahaufnahmen zumindest nicht einfach. Bei den Motivvorschlägen finden sich immer die gleichen Ideen: Tiere, besonders Insekten, Pflanzen, Gesichter, Gebäude, Autos und so weiter.

 

Wischen wir einmal diese ganzen Theorie- und Definitionsstrukturen beiseite und verlassen uns auf das gute Gefühl, so richtig „na dran" zu sein.

Wie wäre es denn, aus einem guten Foto - irgend einem - einzelne Ausschnitte bis zur völligen Verfremdung heraus zu arbeiten? 

Dann entsteht auf diese Weise quasi ein neues Bildobjekt. Oder wir schnappen uns ein Lieblingsmotiv und gehen heran - näher - näher - und näher.

 

Makro einmal anders

 Bild 4

Wahrscheinlich konnte ich bis hierher nicht Schulbuch gerecht zeigen, was eine (gute) Makroaufnahme ist. Mein Motiv ist, dass dieser Beitrag ausreicht, zum experimentieren anzuregen, „regellos" etwas auszuprobieren und zu testen, was mit „na dran" und kleine Dinge ganz groß abbilden so alles geht.

 

Noch ein paar Tipps am Rande:

Mit dem Autofokus ist das so eine Sache: Zu na dran „funzt" es nicht, zwischen „gut" dran und „na" dran riskiert man schnell Unschärfen. Ist die Belichtungsautomatik eingeschaltet kommt es sehr darauf an, welches Messfeld gewählt wurde. Das gilt auch für den (Auto-)Fokus. Spot und nah wird schnell unscharf. Komplett manuell fotografieren hilft ungemein, benötigt aber Übung und manchmal Mut zu hohen IOS-Werten. Ich benutze am liebsten ein 35mm Objektiv oder ein Zoom (24 - 90mm). Ich habe auch schon ein 100 - 400mm getestet. Witzige Ergebnisse!